Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Wer fängt Arbeit in der Vakanz auf?“

Volkersberg/Würzburg (POW) „Wer fängt die Arbeit auf, wenn die Pfarrerstelle in einer Pfarreiengemeinschaft vorübergehend unbesetzt ist?“ Das war eine der drängendsten Fragen, die die Berufsgruppe der Gemeindereferenten der Diözese Würzburg bei ihrer Jahrestagung am Montag, 16. Januar, auf dem Volkersberg bei einem Austausch mit dem Personalreferenten Domkapitular Dietrich Seidel angesprochen hat.


Verschiedene Gemeindereferenten berichteten von den Mehrbelastungen, die durch die immer häufiger auftretenden und immer länger andauernden Vakanzzeiten entstünden. Seidel machte deutlich, dass die Diözesanleitung von einem nicht vollständig besetzten Seelsorgeteam nicht erwarte, dass es alle entstehenden Lücken abdecke. Der Schutz der Mitarbeiter, auf deren Schultern in einer Vakanzzeit die Aufgaben verteilt würden, sei ihm ein wichtiges Anliegen. Vertreter des Berufsverbandes Katholischer Religionslehrer und Gemeindereferenten (VKRG) forderten in der Versammlung darüber hinaus, dass für solche Sondersituationen ein Arbeitszeitkonto für die Betroffenen eingerichtet werde, damit die anfallende Mehrbelastung wieder ausgeglichen werden könne. Solch eine Regelung gebe es für pastorale Mitarbeiter bislang nicht.
Die Berufsgruppe der Gemeindereferenten besetzt zurzeit mit 126 Personen knapp 107 Vollzeitstellen in der Diözese Würzburg. Nach einem Einbruch bei den Studienanfängern erholen sich die Ausbildungszahlen langsam wieder. Trotzdem können in den nächsten drei Jahren im Schnitt jährlich nur drei neue Mitarbeiter für den Dienst ausgesandt werden. Die aktuell über 50 vakanten Stellen für pastorale Mitarbeiter in der Diözese können nach Angaben der Berufsgruppe so auf absehbare Zeit nicht besetzt werden. Domkapitular Seidel kündigte an, dass es diesbezüglich ganz grundsätzliche Überlegungen brauche, wie es mit der Seelsorge in den nächsten Jahren weitergehen solle. Die Versammlung der Gemeindereferenten rund um die Berufsgruppensprecher Simone Büttner und Hubert Hemmerich wies in diesem Zusammenhang auf die Veränderungen des Berufsbildes in den vergangenen Jahren hin. Die Arbeit werde immer ausdifferenzierter, die Verantwortung für den Einzelnen wachse. Hintergrund sei eine immer dünner werdende Personaldecke bei gleichzeitig größer werdenden Seelsorgeeinheiten.
Die sich der Tagung anschließende dreitägige Fortbildung versuchte deshalb auch, Themen aufzugreifen, die den Gemeindereferenten Hilfe geben, mit diesen Veränderungen umzugehen. Mit Blick auf den Alltag in der Seelsorge beschäftigte sich eine Gruppe gemeinsam mit Mitarbeiterseelsorger Hermann Simon mit der Frage, wie sich heute Berufung leben lasse. Eine weitere Fortbildungsgruppe suchte gemeinsam mit den Organisationsentwicklern Brigitte Amend und Dr. Martin Schwab nach konkreten Möglichkeiten, die Qualität der eigenen Arbeit zu verbessern. Eine dritte Arbeitsgruppe lernte mit dem Diplompsychologen Dr. Georg Kortmann das Resilienzkonzept kennen. Dabei geht es um die Frage, wie man belastende Situationen besser durchstehen kann. Die Förderung der Resilienz ist wichtig sowohl als pädagogischer Auftrag für die Arbeit in der Seelsorge als auch als Selbstsorge für die hauptamtlichen Mitarbeiter.
bv (POW)