Seit 1949 gibt es die Mitarbeiter, zunächst unter dem Namen Seelsorgehelferinnen. Von Anfang an unterlagen ihre Aufgaben ständiger Veränderungen. Um das momentane Berufsprofil klarer herauszuarbeiten, war im Herbst eine Befragung durchgeführt worden. Neben allgemeinen statistischen Daten und die Erfassung der Tätigkeitsfelder wurden auch Fragen gestellte, die sich mit dem Selbstbild und mit der Berufszufriedenheit beschäftigen. Mit einem Rücklauf von 71 % der verschickten Fragebögen können die Ergebnisse, die auf der Tagung vorgestellt wurden, als repräsentativ betrachtet werden.
Die Befragung macht eindrucksvoll sichtbar, wie vielfältig der Beruf des Gemeindereferenten ist. Im Schnitt sind es 14 unterschiedliche Arbeitsfelder, mit denen man auf einer Vollzeitstelle in der Gemeinde betraut ist. Die Arbeit reicht von der Firm- und Eucharistievorbereitung, die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit über die Gestaltung von Zielgruppengottesdiensten bis hin zur Arbeit in der Krankenhaus- oder der Einzelseelsorge.
Auffallend ist, dass gerade noch ein Fünftel der Gemeindereferenten in nur einer Pfarrgemeinde eingesetzt sind. Ein großer Teil hat seine Aufgaben bereits in größeren Seelsorgeeinheiten zu erfüllen. Hier schlagen sich die Veränderungen der Pastoral in der Diözese auf das Berufsbild durch. In der Diskussion wurde auch deutlich, dass trotz der vielen unterschiedlichen Aufgaben, die einem in diesem Beruf erwarten, die der Spezialisierung für die konkrete Situation vor Ort nicht ausbleibt.
Bei der Frage nach der Berufszufriedenheit bezeichnen sich 65% der Gemeindereferenten als „grundsätzlich mit ihrer Situation zufrieden“. Bei den verbleibenden 35%, die sich als „teilweise unzufrieden“ bezeichnen, stehen kirchenpolitische Gründe oder die Arbeitsbedingungen im Vordergrund. In Kleingruppen, die sich mit den Ergebnissen der Befragung vertieft beschäftigten, wurde deutlich, dass der in Befragung deutlich hoch angesiedelte Wunsch nach echter Teamarbeit und die Zuteilung eigener Verantwortungs-bereichen in diesem Zusammenhang zu sehen ist. Die Sprecherrunde der Berufsgruppe bekam den Auftrag, sich um dieses Problemfeld weiter zu kümmern und nach Lösungsansätzen zu suchen.
Einen weiteren Punkt der Zusammenkunft setzte der Besuch des Personalreferenten Dr. Heinz Geist zusammen mit dem Personalleiter Thomas Lorey. Neben Informationen zum neuen Tarif „TvöD“ ging es auch um das Problem, dass die Berufsgruppe in der Diözese zur Zeit schrumpft. Das liegt vor allem an der hohen Fluktuation, die durch nur vier Anstellungen im Jahr nicht ausgeglichen werden kann. Die negative Tendenz setzt sich fort: 2005 hat niemand für die Diözese Würzburg mit dem Studium der Religionspädagogik angefangen, für 2006 gibt es noch keine Interessenten. Nach Meinung der Gesamtsprecher Alexandra Eck und Burkard Vogt ist dies eine Folge der verschlechterten Anstellungschancen.
Der Fortbildungsteil der Januartagung hatte in diesem Jahr ein biblisches Thema. Gemeinsam mit Referentin Anneliese Hecht vom Katholischen Bibelwerk Stuttgart beschäftigten sich die Mehrzahl der Teilnehmer mit der Apostelgeschichte. Eine kleinere Gruppe arbeitete am Thema „liturgische Präsenz“. Am Donnerstag Abend feierte Bischof Friedhelm Hofmann einen Gottesdienst mit den Gemeindereferenten und blieb anschließend noch zur Begegnung.