Der Weihbischof ermutigte die Gemeindereferenten, bei allem Einsatz nicht auf die menschlichen Fähigkeiten allein zu vertrauen. Wichtig sei auch, sich ganz auf die Liebe Gottes einzulassen. „Nicht wir sind die Macher und Schaffer, nicht wir bestimmen unser Leben. Im Unscheinbaren geschieht das Entscheidende“, sagte er in seiner Predigt. Das sei auch beim zurückliegenden Besuch von Benedikt XVI. in Deutschland deutlich geworden, besonders als der Papst im Berliner Olympiastadion die heilige Messe gefeiert habe. Am nachhaltigsten beeindruckt hätten den Weihbischof dabei weder die Musik, die Architektur, das Licht, die vielen Gläubigen oder die feierliche Gestaltung der Liturgie, wenngleich diese jeweils herausragend gewesen seien. „Der Altar stand an dem Ort, an dem einst die Helden der Olympischen Spiele geehrt wurden. Dort reichte der Papst Schwerkranken und Behinderten die Kommunion. Welch ein Symbol: Gott lässt sich in Liebe verzehren“, erklärte der Weihbischof. Das zeige, dass Gott zur Welt gehört – und die Welt zu Gott. „Was für ein Trost für die Welt.“
Schon die ganz unterschiedlichen Wege, auf denen die Ausgesandten zu ihrer Berufung gefunden hätten, wertete Weihbischof Boom als Zeichen, wie nahe Gott den Menschen sei: „Er kann auf den krummen Zeilen unserer Existenz seine Geschichte mit uns schreiben.“ Für jeden Seelsorger sei dieses Wissen zugleich ein Auftrag, betonte der Weihbischof. „All unser Dienst soll ein Kommunizieren Gottes sein, damit die Menschen an ihrem Horizont Zukunft sehen.“
Die Aussendungsfeier stand unter dem Leitspruch „Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi“. Mehr als 20 Ministrantinnen und Ministranten aus den Einsatzorten der neuen Gemeindereferenten versahen den Altardienst. Neben den Pfarrern der Einsatzorte der Ausgesandten feierten auch Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, die Domkapitulare Dietrich Seidel, Leiter der Hauptabteilung Seelsorgepersonal, und Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran sowie Verwandte, Freunde und Bekannte der Ausgesandten den Gottesdienst mit.
Zu Beginn der Feier rief Margarete Schebler, Diözesanreferentin der Gemeindereferenten, die vier neuen Gemeindereferentinnen und den neuen Gemeindereferenten auf und stellte sie vor. Nach der Predigt bekundeten diese ihren Glauben vor dem Weihbischof und der ganzen Gemeinde. Bei ihrer Beauftragung überreichte ihnen Weihbischof Boom die Heilige Schrift und ihre Sendungsurkunde. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der Chor „Rückenwind“ aus Ochsenfurt sowie Diakon Jürgen Thaumüller an der Orgel.
mh (POW)